Als meine Schwester und ich noch in einer Stadt lebten, backte ich jedes Jahr für sie einen Geburtstagskuchen. Mal spielte Frucht die Hauptrolle, mal Karamell oder kieselsteingroße Knusperstreusel. Jeden Kuchen bereitete ich genau einmal zu und danach nie wieder - und wenn er noch so lecker gewesen war! Jahrein jahraus nach demselben Rezept zu backen, erschien mir verschwendet: So viele Kochbücher, so viele spannende Zutaten, so viel Inspiration überall...
Nur eine Zutat durfte musste jedes Jahr im Kuchen auftauchen:
Schokolade. Meine Schwester zählt Schokolade zu den Grundnahrungsmitteln, mindestens
gleichberechtigt mit Gemüse und Obst. Niemand kann so leidenschaftlich und mit
glänzenden Augen von einer Mousse au Chocolat oder einem Chocolate Cheesecake
schwärmen wie sie. Und müsste sie alleine auf eine Insel ziehen, bin ich mir
sicher, dass neben einem Beagle und einem Buch auch ein Koffer Schokolade als
Proviant mitreisen würde. Geburtstagskuchen ohne Schokolade ist für meine
Schwester einfach nur ein Kuchen. Und der wichtigste Tag des Jahres (zumindest,
wenn man unter 30 ist) verdient etwas Besseres!
Wir wohnen seit vielen Jahren nicht mehr in derselben Stadt,
nicht mal im selben Land. Und so bekommt sie ihren Geburtstagskuchen höchstens
noch virtuell. Dieses Jahr zum ersten Mal in Form einer Herzchenwaffel. Aber da
der Teig eigentlich ein Brownie-Teig ist, geht auch mal eine Waffel als
Geburtstagskuchen durch. Ich bin mir sehr sicher, dass sie begeistert wäre.
Also: Happy Birthday, kleine Schwester!
Haselnuss-Brownie-Waffeln
mit Mango-Sorbet (Paleo, glutenfrei, laktosefrei)
Eigentlich habe ich das Mango-Sorbet nur als farblichen Kontrast
zu den Waffeln zubereitet. Braune Waffeln sehen auf Fotos nicht gerade
appetitlich aus, wie ich gelernt habe... Bonus: Das Mango-Sorbet wertet die Waffeln
aber nicht nur optisch auf, sondern auch geschmacklich! Und wie: Die frische
Mango setzt einen fruchtigen, leichten Akzent, der uns sehr gut gefallen hat. Die Waffeln sind mit Paleo-Zutaten gebacken und sind frei von Gluten, Getreide, Laktose und Milcheiweiß (Alternativ-Zutaten weiter unten)
Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten + Backzeit + evtl. Gefrierzeit
für ca. 4-5 Waffeln aus dem Herzchen-Waffeleisen
Zutaten:
Für das Mango-Sorbet:
500 g TK-Mangowürfel aus dem Supermarkt (alternativ 500 g
gewürfeltes Mango-Fruchtfleisch über Nacht
in einem Gefrierbeutel einfrieren.)
2-3 EL Kokosmilch (mehr nach Bedarf)
Für die Waffeln:
150 g Ghee oder Kokosöl
150 g Schokolade (mindestens 70 % Kakaoanteil)
30 g Kokosblütenzucker oder Rohrohrzucker (mehr nach Bedarf)
50 ml Kokosmilch
3 Eier
100 g Cassavamehl
50 g Kastanienmehl
1 TL Backpulver
Salz
gemahlene Vanille
100 g Haselnüsse
evtl. Puderzucker zum dekorieren
So geht's:
Für das Mango-Sorbet:
Gefrorene Mangowürfel und Kokosmilch mit dem Pürierstab oder
in der Küchenmaschine zu Eis verarbeiten. Sollte das Eis zu fest sein und das
Mixen daher sehr mühselig, tropfenweise Kokosmilch zugießen, bis die gewünschte
Konsistenz erreicht ist.
Sorbet bis zur Verwendung einfrieren. Sollte das Eis beim
Mixen zu weich werden, um Kugeln zu formen, einfach etwas länger im Gefrierfach
liegen lassen.
Für die Waffeln:
1. Schokolade und Butter bei kleinster Hitze in einem
Kochtopf schmelzen.
2. Zucker, Eier und Kokosmilch zugeben und gut verquirlen.
3. Waffeleisen vorheizen und nach Herstellerangabe leicht mit
etwas Ghee oder Kokosöl einfetten.
4. Cassavamehl, Kastanienmehl, Backpulver, Salz und Vanille über
die Schokomischung sieben und klümpchenfrei vermischen. Haselnüsse unterrühren.
5. Waffeln nach Herstellerangaben im heißen Waffeleisen
backen. Ich empfehle, den Teig mit einem Löffel zu verstreichen, bevor Du den
Deckel zuklappst, weil er sich eher behäbig verhält und nicht von alleine in
alle Ecken fließt. Die Waffeln backen, bis kein Dampf mehr an den Seiten
rausquillt. Besonders lecker sind sie, wenn sie innen noch ein bisschen weich
sind und außen knusprig.
Waffeln auf einem Rost abkühlen lassen, dann auf einen Teller
stapeln und mit dem Mango-Sorbet servieren und nach Wunsch dünn mit Puderzucker bestäuben.
Tipp: Die Waffeln halten sich luftdicht verpackt mehrere
Tage. Vor dem Essen toasten, dann schmecken sie wie frisch gebacken.
Kein Paleo-Fan? Nussallergiker?
Tipps zur Abwandlung:
-Anstelle von Ghee oder Kokosöl kannst Du auch Butter
verwenden. Ghee ist gekärte Butter und verleiht den Waffeln eine leckere Karamellnote. Auspobieren lohnt
sich!
- Je besser die Qualität Deiner Schokolade, desto besser
schmecken auch die Waffeln. Ich verwende diese Kuvertüre.
- Statt Kokosmilch kannst Du andere Pflanzenmilch, Kuhmilch
oder Sahne verwenden. Von Sojaprodukten
rate ich aus gesundheitlichen Gründen eher ab.
- Cassavamehl kannst Du durch 50 g Kokosmehl, glutenfreie
Mehlmischung oder Reismehl ersetzen. Wenn Du Gluten verträgst, kannst Du auch
Weizen- oder Dinkelmehl verwenden.
- Wenn Du allergisch gegen Nüsse bist, kannst Du
Kokosflocken im Mixer zu Mehl mahlen und statt
der Haselnüsse verwenden. Oder Du verwendest stattdessen gemahlene Erdmandeln.
- Die Kokosmilch im Mango-Sorbet kannst Du durch Sahne
ersetzen. Die Kokosmilch passt geschmacklich aber sehr gut zur Mango, und ist
auch einen Versuch wert!